Folge #1 - Gewichtstagebuch für Tiere

Für welche Szenarien benötigen wir das Gewicht unseres Tieres?

 

  1. Dosierung von Medikamenten 
  2. Dosierung von Wurmkuren oder Floh- und Zeckenmitteln 
  3. Bestimmen der Futtermenge
  4. Überprüfung des Entwicklungstandes von Jungtieren

Genau wie wir Menschen unterliegen Tiere auch regulären leichten Gewichtsschwankungen und diese lohnt es sich zu kennen. Um diese herauszufinden sollte man sein Tier in regelmäßige Abständen wiegen und das Gewicht auch dokumentieren. 

Zeitlich empfehle ich hier einen Abstand bei erwachsenen Tieren von 6- 8 Wochen und bei jungen oder kranken Tieren durchaus einen kürzeren Abstand von 2-4 Wochen. Auch bei Futterumstellungen empfiehlt sich ein kürzerer Abstand. Denn dann hat man die Chance Veränderungen frühzeitig festzustellen und unerwünschten Veränderungen zeitnah entgegenzuwirken. 

ZumBeispiel wenn ein Hund mit langem Fell nach einer Futterumstellung abnimmt und man es optisch erst aufgrund des Fells nicht wirklich erkennen kann, kann die Ration so nach kurzer Zeit schon aufgestockt werden. 

Mit einer Dokumentation kann man die normale Gewichtsschwankung des Tieres herausfinden und dann bei Änderungen schnell reagieren. 

Bei jungen Tieren gibt es Waschtumskurven, mit denen man das Gewicht der eigenen Fellnase abgleichen kann, um festzustellen, ob die Entwicklung normal oder zu schnell oder langsam verläuft. Junge Tiere werden selten zu dick - sie wachsen meistens zu schnell, was spätere Probleme mit dem Knochenapparat zur Folge haben kann.  

Auch für übergewichtige Tiere, die abnehmen sollen, ist das Wiegen sinnvoll - hier kann man über die regelmäßige Gewichtskontrolle den Erfolg der Maßnahmen überprüfen und die Maßnahmen ggf. anpassen. 

 

Schauen wir uns nun an, welche Möglichkeiten zum Wiegen es gibt:

 

Kleiner Hund / Katze:

Bei kleinen Hunden oder Katzen, die man auf den Arm nehmen kann, kann man das Gewicht bequem zu Hause mit einer herkömmlichen Personenwaage ermitteln. 

Einfach einmal mit und einmal ohne Tier wiegen und die Differenz bestimmen, dann hat man das Tiergewicht. 

 

mittelgroße und große Hunde:

Für etwas größere Hunde, die man nicht mehr so einfach auf den Arm nehmen kann, gibt es spezielle Tierwaagen.

Diese findet man beim Tierarzt oder auch bei Freßnapf oder in anderen Tierfachgeschäften. Man kann diese in der Regel kostenlos nutzen. Alternativ kann man eine solche Waage auch für zu Hause anschaffen. Kostenpunkt ca. 100 -120 EUR.

 

Pferden und Ponys:

Für Pferde und Ponys gibt es spezielle Pferdewaagen, wenn man nicht das Glück hat, am Stall eine solche zu haben, kann man auch mobile Pferdewaagen zum Stall bestellen. Dies ist jedoch in der Regel mit Kosten verbunden und lohnt sich oftmals erst, wenn sich genügend Personen zusammentun und mehrere Pferde gewogen werden. 

Alternativ dazu kann man natürlich auch mit dem Pferd zu einer LKW-Waage fahren. Wiegt man das Pferd mit dem gesamtem Gespann, muss man dieses natürlich auch einmal ohne Pferd wiegen um wieder die Differenz zu erhalten. Auch hier können ggf. Kosten für das Wiegen entstehen. 

 

Sowohl das Bestellen der Pferdewaage als auch die Fahrt zur LKW-Waage sind jedoch recht aufwändig - eine durchaus einfachere wenn auch nicht ganz so genaue Alternative kann das Ermitteln des Gewichts anhand eines Maßbandes sein. 

Mithilfe von bestimmten Messwerten und einer Formel lässt sich dabei ein annäherndes Gewicht ermitteln. Dies kann bis zu +- 20-30kg vom tatsächlichen Gewicht abweichen. Lässt aber bei regelmäßigem Messen trotzdem Änderungen schnell erkennen und der annähernde Wert ist für die Szenarien, in denen wir das Gewicht benötigen, wie die Dosierung von Medikamenten und der Futtermenge absolut ausreichend. 

Eine Anleitung zum Ausmessen erhaltet ihr im Downloadbereich

 

Für die Dokumentation des Gewichts kann man verschiedene Apps nutzen oder ein Gewichtstagebuch.  Auch dieses gibt es als kostenlosen Download im Downloadbereich

 

 

Ein kleiner Hinweis noch: Das Gewicht alleine ist nicht ausschlaggebend für die Bestimmung der Futtermenge, sondern auch der Gewichtszustand (also ob das Tier zu dünn, normal oder zu dick ist). Dafür gibt es die Einteilung in den sogenannten BodyconditionScore - dazu erfährst du in der nächsten Folge mehr. 

 

Ich unterstütze die Kampagne #doitride und #adoptierenstattproduzieren - für mehr Tierwohl in dieser Welt!